Das DBU-Bestand Projekt:


Bestandselemente

Im Unterschied zum Neubau, in dem der planende Architekt oder Ingenieur selbst die Wahl der Konstruktion trifft und somit die Auswahl und die Menge der Baustoffe festlegt, ist beim Planen und Bauen im Bestand zuerst das schon Bestehende zu erfassen. Hier ist man je nach Genauigkeit und Tiefe der Untersuchungen auf Plausibilitätsüberlegungen und zweckdienliche Annahmen angewiesen. Zusätzlich enthalten vorhandene Konstruktionen z.T. Bauprodukte, die so heute nicht mehr üblich sind und deren Eigenschaften nur mit höherem Diagnoseaufwand feststellbar wären. Die Erhaltung der kulturellen Bedeutung jeglicher Bausubstanz bedingt technische und nicht technische Kenntnisse um eine umfassende Erhaltung sicherzustellen.
Dabei kann die aus dem Neubau bewährte Element-Methode auch auf vorhandene Baukonstruktionen übertragen werden um zu verhindern, dass sich konkurrierende Systematiken entwickeln [Duega]. Diese Vorgehensweise wurde schon vor einigen Jahren für den Bereich Kosten bei Umbau- und Instandsetzungsmaßnahmen übernommen und in [Neddermann, 1995], [Schmitz, 1999] durchgeführt. Neben der Berechnung der Kosten bedarf es allerdings auch der Beschreibung und der Feststellung des baukonstruktiven Zustandes aus konstruktiver [Grobdiagnose, 1992] statischer und bauphysikalischer Sicht. Zusätzlich sind für den sorgfältigen und kompetenten Umgang mit der existierenden Bausubstanz auch vielseitige historische Kenntnisse notwendig.


Verfasser Holger König (Stand 2003)